Dienstag, 13. September 2011

taz-Reklame vom 16. Juni für ein Grossmaul: Bruno Gmünder 27 mal abgewatscht.

31 Leserkommentare ("bildet doch einfach mal einen klischeehaften Hetero ab... oder eine Blume"), davon 3 neutral, 1 positiv, 27 negativ

taz vom 18. Juni 2011
Homosexueller Verleger Gmünder

"Schwul und links geht nicht"

Deutschlands wichtigster schwuler Verleger, Bruno Gmünder, hat sein Unternehmen verkauft. Linke hält er für "verzehrend, brutal und gehässig". Sex hatte er früher zur Begrüßung.
  • 26.07.2011 15:37 Uhr

    von Thomas:

    Ahja ... Ich habe mich durch den Wust an Meinungen gekämpft und bin erstmal sprachlos. Nicht über Bruno Gmünder, dass ich über solches Geschwätz sprachlos wäre ist lang vorbei. Sondern über die Kommentare.

    Natürlich geht schwul und links. Alles andere geht ja auch. Nur ist man weder automatisch fortschrittlich noch rückschrittlich bis verbrecherisch wenn man schwul ist oder einer anderen Minderheit angehört. Es gibt aber fortschrittliche linke Schwule, rückschrittliche konservative Schwule bis zu verbrecherischen neofaschistischen Schwulen.

    @Linker_Schwuler:
    "DIE LINKE ist bislang die EINZIGE Partei, die sich dem Bündnis gegen den Papstbesuch angeschlossen hat." Die DKP wird sich keinem LSVD Berlin-Brandenburg geführten Bündnis anschließen! Dazu ist uns dieser Verein gerade dort zu rechtslastig und rassistisch.

    Aber auch DKP queer wird etwas gegen den Besuch von Herrn Ratzinger unternehmen.

    Also nochmal, links und Schwul? Naklar geht das! Sogar richtig links und Schwul!

    Liebe Grüße
    Thomas
    DKP queer
  • 07.07.2011 04:41 Uhr

    von Tante Magnesia:

    Liebe taz,
    ich weiß, Ihr habt es auch nicht leicht. Wir müssen alle mit irgendwas Geld verdienen.
    Dafür, daß es in Berlin eine Straßenkreuzung gibt, an der die Rudi-Dutschke-Straße auf die Axel-Springer-Straße trifft, verzeihe ich Euch jede bisher begangene Entgleisung und auch zukünftige.
    Wenn Ihr mal nicht wißt, mit was Ihr Euer Blatt füllen sollt, bildet doch einfach mal einen klischee-haften Hetero ab. Damit wir, die nicht so sind, wissen, was uns fehlt. Oder eine Blume. Aber bitte nicht ermüdente Selbstbeweihräucherung von Menschen wie BG.
    Ihr seid übrigens das beste Satire-Magazin, das ich kenne.
    bussi bussi
  • 20.06.2011 12:38 Uhr

    von Verlach:

    Also... der "wichtigste schwule Verleger" ist das Großmaul sicher nicht. Möglicherweise der wichtigste, der es offen lebt. Ich halte (von den Lebenden) Beisler, Buchholz oder Nonnenmacher schon noch für "wichtiger". Aber wenn es natürlich aufs "Bekennen" ankommt...
  • 19.06.2011 19:37 Uhr

    von reiserobby:

    Ich frage mich auch, welche "Verräter" Bruno Gmünder meint; die, die ihn absolut zurecht Rassismus und Sexismus anhand seiner Verlagspublikationen – oder durch seine Beteiligung an Porno-Produktionen sogar sexuelle Ausbeutung – vorgeworfen haben? Bruno ist nicht Darth Vader, aber von der taz hätte ich mal ein paar schlaue Gegenfragen erwartet. Wahrscheinlich überfordert mit der Frage, ob man den kritisch beäugen darf, weil er schließlich vom andern Ufer ist... Welpenschutz oder Narrenfreiheit für erwachsene und in Gmünders Fall, das kann ich aus persönlicher Erfahrung bezeugen, hochintelligente Homos? Wie ätzend ist das denn? Der heterosexuelle Blickwinkel der deutschen Presselandschaft ist wirklich immer wieder eine Katastrophe. Die taz sollte sich für diesen Quark schämen, eine reine und von Bruno Gmünder toll inszenierte Selbstdarstellung, gute Leistung von ihm, hochnotpeinlich für die gesamte Redaktion.
  • 19.06.2011 18:13 Uhr

    von Linker_Schwuler:

    Der Herr Gmünder gehört eben einer eingeschworenen Cloque an, die sich nicht um die sozoalen Belange der Mehrheit der Schwulen schert, hauptsache, die Kasse klingelt.

    Die Schwule Community ist alles andere als menschlich, sie ist brutal und Menschenverachtend. Wer nicht Jung, Hübsch, Dauergeil ist und dazu noch nen unbehaarten Knackarsch sowie mindestens 30x10 in der Hose hat - ja ich weiss, ich übertreibe - ist unten durch. Wird nicht zur Kenntnis genommen. Die Jungschwulen freuts, können sie sich doch von solventen älteren Herren aushalten lassen.

    Das auch die Jungen mal älter werden und das jeder über 27 inzwischen schon als "Opa" gilt, das es Schwule gibt, die sich aufgrund ihrer miserablen Lage niemals ein Ausgehen leisten können, geschweige denn die Wixvorlagen von einem Gmünder, scheint ihm scheissegaL zu sein. Die Wixvorlagen gibts ohnehin im www viel besser und zumeist gratis.

    Vielleicht mal ein wenig Geschichtsunterricht mit Herrn Gmünder:

    1886 wollte die CSU Internierungslager und Zwangstersts für Schwule einführen, sie scheiterten an der - damals noch linken - SPD und dem massiven Widerstand der Schwulenbewegung.

    1988 beseitigte die böse DDR-Diktatur das Parrallelstück zum westdeutschen §175 aus ihrem Strafgesetzbuch und führte ein allgemeines Schutzalter von 16 Jahren ein.

    In der BRD wurden noch bis 1994 Schwule nach dem §175 rechtskräftig verurteilt.

    der §175 wurde im Zuge des Einigungsvertrages 1994 - gegen den massiven Widerstand der CDU/CSU/FDP ersatzlos gestrichen.

    Die schwarz-gelbe Koalition, die derzeit regiert, weigert sich beharrlich, die Opfer des §175 zu entschädigen, da dies "dem GG zu wider laufe" >> http://www.queer.de/detail.php?article_id=14228

    DIE LINKE ist bislang die EINZIGE Partei, die sich dem Bündnis gegen den Papstbesuch angeschlossen hat >> http://gaylife2011.wordpress.com/2011/06/18/die-linke-wird-das-bundnis-der-papst-kommt-unterstutzen/

    Das sind nur zwei Beispiele, wo es sich zeigt, das die konservativen Parteien uns am liebsten nicht mehr wahrnehmen wollen.

    Noch ein kleiner Hinweis an die, die hier geschrieben haben, das die FDP ja so schwulenfreundlich wäre, wegen der Westerwelle: Als das Gesetz zur Eingetragenen Lebenspartnerschaft eingeführt wurde, legten CDU/CSU & FDP Verfassungsbeschwerde ein!

    Ausserdem sollten Sie auch das mit dem 175er mal lesen.

    Warum ich als Schwuler LINKS bin? Weil ich für Menschen- & Bürgerrechte eintrete. Weil ich dafür eintrete und Kämpfe, das die Armut in diesem reichen Land besiegt wird.

    Weil mir die Rechte der Mehrheit wichtiger sind als die Weltanschauung einer Minderheit.

    http://gaylife2011.wordpress.com/2011/05/17/„sexuelle-identitat“-endlich-ins-grundgesetz/

    http://gaylife2011.wordpress.com/2011/05/15/cdufdp-weiterhin-stramm-rechts-gegen-schwule-lesben-migranten-etc/
  • 19.06.2011 16:29 Uhr

    von Yadgar:

    @docvonstock:
    "Denn schwule Hartz IV-Empfänger werden seine Produkte ganz bestimmt nicht kaufen."

    Schwule Hartzer? Sowas gibt es doch gar nicht! In Hartz IV landen doch nur dumme Prolls und flachgesichtige Angestelltenspießer, die Isch-schwör-Fraktion aus Migrantistan nicht zu vergessen!

    Nein, schwul sein muss man sich erst mal leisten können, Lederbars, Poppers und Ficktrips nach Gran Macabria und Pattaya sind viel zu teuer für Hartzer, die müssen dann eben doof-hetero mit Schwabbel-Uschi aus dem Plattenbau rumschieben...

    @Richard Polle
    "die Sonnenbrille geht nicht"

    Stümpt (Modell 80er-Jahre-Loddelpilot)... aber der Bart ist geil! Yumyumyum!!! Wenn er jetzt auch noch lange Haare... aber lassen wir das!
  • 19.06.2011 14:45 Uhr

    von DiversityAndEquality:


    Kurz vor der letzten Bundestagswahl ergab eine Online-Umfrage des schwul-lesbischen Online-Portals queer.de, dass eine relative Mehrheit der LeserInnen der Partei DIE LINKE ihre Stimme geben würden, knapp vor den Grünen, die ihrem Anspruch auch mal eine links orientierte Partei waren.

    Ich tippe nicht auf notorisch böse, gehässige Schwule, sondern solche, die auch ein minimales Geschichtsbewusstsein mitbringen. Wenn irgend etwas bei nicht total vernebeltem Verstand "überhaupt nicht geht", dann schwul und rechts!

    Wer setzt außerdem in der Gegenwart in der EU (auch bei uns) effektiv gleiche Rechte und Lebensbedingungen auch für homosexuelle Menschen durch, wenn nicht Linke - Sozialdemokraten und Sozialisten? Nachweisbar für jedes einzelne Land der EU!
  • 19.06.2011 10:34 Uhr

    von typisch:

    Gmünder war schon immer ein Schwätzer, der auch gerne lang und breit über Themen redet, von denen er keine Ahnung hat.

    Wie gehässig er selber ist, kapiert der Mann gar nicht. Aber Hauptsache mit dem Finger auf andere zeige - das ist typisch für ihn.
  • 19.06.2011 02:10 Uhr

    von linkerSchwuler:

    Mein Gott, was soll dieses Getue um diesen Gmünder. Ein schwuler Unternehmer, der einen schwulen Markt bediente, und das mit m.E. miserablen und arroganten Kundendienst seitens der Firma. Warum erwähnt der Artikel nicht, dass der Gmünder Verlag auch schwule Pornos vertrieben hat? Dass Herr Gmünder sich auch neuerdings als heuchlerischer Obermoralist in Bezug auf schwule Bareback-Pornos aufgespielt hat? Kein Wort davon in diesem Artikel.
  • 18.06.2011 23:56 Uhr

    von fem/me:

    "schwul und links geht nicht" - brauchte es erst diesen Typen und seine Selbstbezichtigung, um herauszufinden, dass die Schwulenbewegung absolut rechts ist ?
  • 18.06.2011 22:05 Uhr

    von Tanja Klaeft:

    Und vor gar nicht allzu langer Zeit hiess es, dass weder ein Schwuler Hamburg noch Berlin überhaupt regieren könne noch ein Schwarzer US-Präsident oder ein Frau Bundeskanzlerin bzw. ein Schwuler Aussenminister und Vorsitzender einer Bundestagspartei werden könne.

    Vor Wowereit als Kanzler mögen wir indes hoffentlich verschont bleiben, aber nicht wegen seiner sexuellen Orientierung, sondern aufgrund der Tatsache, dass es sich bei ihm um einen inkompetenten Blender handelt, der sich, typisch links, auf das Verprassen des von anderen Leuten erwirtschafteten Gelds spezialisiert hat (obwohl das zugegebenermassen nittlerweile fast für die gesamte deutsche politische Elite gilt).
  • 18.06.2011 20:05 Uhr

    von chy:

    Ein Wort reicht: Oberflächlich!
    (Dies gilt für den ein Leben beschreibenden Artikel und die enthaltene Selbstdarstellung; über dieses Leben maße ich mir ein Ufteil nicht an.)
  • 18.06.2011 19:32 Uhr

    von Richard Polle:

    Ich wurde sagen, die Sonnenbrille geht nicht.
  • 18.06.2011 17:47 Uhr

    von Dr. rer. Nat. Harald Wenk:

    Als Verlegr hat der Herr wohl eine besonderes Verhältnis zur "Provkotation". Allerdings sind die Verletzlichkeiten von Homsexuellen auch bei anderen schon des öfteren in provokanten Angiffen, die immer ein Mindestmass, kann nur kanp über 0 sein, am "Sitz im Leben", öffentlich "verschoben" im psychanlytischen Sinne artikuliert worden.

    Die "Statistik" des Normalismus, es ist eben bei selteren Miderheiten weniger da an Rückkopplungen, Vermittlunfgsformen, Konventionen, Gemeinsamkeiten generell.

    Darunter leiden auch die "emphatischen" Linken,
    unter ihrer höheren Sensibilität und "Zielscheibendasein" für öffentliche und private Verachtung.

    Leidensgenossen als Zielscheibe, die zudem noch die Kärnerarbeit der relativen öffentlichen Anerkennung von Homosexuellen geleistet haben - das SPIEL mit der Scham, ihre Zurückwendung auf deren Auflöser,
    die einzige Befreiungsmöglcihekit weltweit,
    ist eins mit den emotionalen Feuern.
  • 18.06.2011 15:25 Uhr

    von Jürgen:

    Dieser Artikel trifft den Nagel!
  • 18.06.2011 15:24 Uhr

    von IMarkus:

    Ich finde es albern zu sagen dass Linke und Schwule nicht zusammen passen, kommt natürlich drauf an was für einen links Begriff man hat. Man sollte eher zusammenhalten. Belächelt wird man überall ausser eigentlich bei den Grünen.
  • 18.06.2011 14:33 Uhr

    von Zyniker 2:

    Genau deshalb sind so viele Schwule und Transen in den rechten Parteien. Auch Lesben findet man ja so viele z. B. in der NPD.

    So ein Quatsch!!

    Diese neue anti-links Propaganda kotz mich an. Merkt es denn keiner. Die Linken werden gefährlich für die Etablierten, und so geht die Hetzkampanie los. Linke sind Antisemitisch, Linke haben was gegen Schwule und Lesben, die wollen den Kommunismus und die DDR wieder, bald müssen wir alle wieder Trabbi fahren und bekommen keine Bananen mehr, usw...... Leute lasst euch doch nicht verblenden von den "Alteingesessenen, die Ihre Macht brökkeln sehen und das "dumme" Volk manipulieren wollen.
  • 18.06.2011 14:32 Uhr

    von spin:

    "linke sind schlimm, schwule sind toll!" - was ist denn das für ein geschäftshansel, der aus seinen partikularen erfahrungen gleich ein komplettes (und sehr schlichtes) weltbild zimmert?

    natürlich sind auch weiterhin viele schwule, lesben und queers links, ob judith butler, zahlreiche uni-schwulenreferate oder der berliner "transgeniale csd". das hat gute gründe, denn es ist auf (soziale) gleichheits-, freiheits- und solidaritätsfroderungen zurückzuführen.
    aus ähnlichen gründen setzt sich beispielsweise die linkspartei (die man in vielem kristisieren sollte) gegen die diskriminierung von homos bei der blutspende ein.

    dass aber ein multimillionär zum renegaten wird, ist ebenso durchsichtig wie die tatsache, dass ein wissenschafts- und feuilletonkarrierist wie götz aly die neue linke als wiedergänger der nazis bezeichnet. der hysterische rundumschlag kommt weitgehend argumentfern daher und landet inhaltlich beim rechten flügel der cdu der 1980er.
  • 18.06.2011 14:31 Uhr

    von sapere aude:

    Die schwule Community sei sehr menschlich, "nicht so wie bei den Linken, verzehrend, brutal und gehässig."
    Soso, also für mich klingt das nach dem Nachtreten eines, der selbst längst bei den Konservativen Unterschlupf gefunden hat, die ihn für widernatürlich und ekelhaft halten (oder zumindest hielten).

    Was sich hier herauslesen lässt ist: "Die Linken sind ja toll, wenn sie für die Rechte der Schwulen kämpfen, aber sonst sind sie mir einfach zu anstrengend!"
    Dann aber ist man und war man nie links, man hat sich nur mit der linken Szene gemein gemacht, weil man dieselben Ziele hat - dagegen ist nichts einzuwenden, man sollte es nur auch so kommunizieren.
    Leute, die sich für links halten, weil sie schon mal auf einer Mai-Kundgebung des DGB waren und dann weiter ihr Kreuz bei CDU und FDP machten, haben wir in diesem Lande wahrlich genug - die schreiben sogar schon Bücher darüber, hab ich gehört.

    Entweder man lebt damit, sich rechtfertigen können zu müssen, oder man gesellt sich zu den führertreuen. Punkt.
  • 18.06.2011 14:06 Uhr

    von anonym.us:

    Eigentlich ist man immer irgendwie links, wenn man Homo ist. Weil man immer quer zum heterosexuellen gesellschaftlichen Feld steht.

    Dass das linke Spektrum aber irgendwie sehr selten auf antihomoseuelle Taten und Gedankengute kritisch eingeht ist leider sehr wahr. Und das Deutschland noch zu ressentimentär wäre für eine/n schwulen oder lesbischen Kanzler/in ebenfalls.

    Der letzte große Erfolg der Homosexuellenbewegung war die Abschaffung der Todesstrafe (für jeden) und des §175 StGb. Ansonsten hat aber auch die Homosexuellenbewegung vor allem eins gemacht: viel Party.

    Ich habe schon eine Menge Schwule kennengelernt (als Schwuler), aber davon waren die meisten schlicht apolitisch. Man kann das Ignorieren der Homosexuellen-Belange seitens der Politischen Klasse nicht nur dieser anlasten, weil die Homosexuellen ihrerseits auch nicht gerade mit politischem Aktivismus brilieren, was ich selbst bissi schade finde.

    Andererseits muss man aber auch verstehen, dass Homosexuelle niemals zur gesellschaftlichen Normalität zählen werden, sondern immer einen herausgehobenen Status haben werden - eben que(e)r zur Gesellschaft stehen. Und das ist auch gut so! Nur ist de Bewegung im Moment vom ganzen Partymachen und Lebenspartnerschaften eintragen vielleicht etwas müde.
  • 18.06.2011 13:47 Uhr

    von Doro:

    Ich danke Herrn Gmünder für die (viel zu selten anzutreffende) Selbstkritik in Sachen "Umgang mit sexualisierter Gewalt an Kindern in den 1960er und 1970er (und 1980er und 1990er) Jahren innerhalb der Schwulen- (und Linken-)Bewegung"!!

    Dieser (Zitat) "kokettierende" - aber leider auch extrem verleugnende bzw. verHERRlichende - Umgang mit diesen Straftaten (!!) hat auch dazu beigetragen, das Leid der Betroffenen so, so viele Jahre zu verlängern, ihr Schweigen zu zementieren und die gesellschaftliche Wahrnehmung von sexualisierter Gewalt an Kindern zu untergraben.

    Ich würde es sehr begrüßen, wenn sich auch die taz und weitere damals "kokettierende" Akteur_innen (u.a. der GRÜNEN-Politiker Volker Beck) heute selbstkritisch mit ihrer (damaligen?) Haltung auseinandersetzen und sich damit HEUTE eindeutig positionieren würden. Nämlich nicht mehr auf der Seite der Straftäter_innen.
  • 18.06.2011 13:11 Uhr

    von MarcStefan:

    Als jüngerer Vertreter, der erst Anfang der 1970er geboren wurde, begegnete mir der Name Bruno Gmünder natürlich erst mit dem Lesen und Betrachten der Magazine von dessen Unternehmen sowie natürlich beim Reiseführer Spartacus. Dieses Buch verbinde ich am Stärksten mit dem Namen Bruno Gmünder.

    Mein Leben wurde viel später erst mit der nach 1990 aufkommenden Debatte zur Einführung des Lebenspartnerschaftsinstitutes geprägt und natürlich von der massiven Veränderung der Community durch die Neuen Medien und das Internet.

    Das Bruno Gmünder nunmehr verkauft, liegt wohl daran, das die Medienlandschaft seit den letzten zehn Jahren mit dem Internet in einem massiven Umbruch sich befindet, das starken Einfluss auf homosexuelle Menschen und deren Lese/Kommunikations- und Datingverhalten hat.

    Was die Kritik von Bruno Gmünder an den Linken angeht, kann ich die 1970er und dem Aufbau der LGBT-Szene nicht beurteilen; das ist für mich bereits deutsche Geschichte und als Student der 1990er durfte ich vielmehr die Vorteile der bereits aufgebauten Szene in Deutschland nutzen.

    Mich interessiert daher diese Debatte um die Linken viel weniger, da es für mich Geschichtsdebatten sind. Da interessiert mich vielmehr die heutige Debatte um die Eheöffnung, die massiv von den Grünen, den Sozialdemokraten und den Liberalen in Deutschland geprägt wird und kaum von der Linkspartei bisher mit offen homosexuellen Kandidaten auf Bundesebene gestaltet wurde.

    Es fällt mir sowieso immer wieder auf, das ältere Aktivisten viel mehr sich mit den Linken auseinandersetzen als die jüngere Generation der homosexuellen Aktivisten, die sich doch mehr bei den Grünen, Sozialdemokraten und Liberalen wiederfindet.

    Vielleicht hat das damit zu schaffen, das die Linken zu Wendezeiten mehr mit der SED von meiner jüngeren Generation negativ wahrgenommen wurden und nicht von den geistigen Kämpfen der westlichen Linken in den 1970er geprägt wurde.

    Meine Generation der Mitte/Ende 30er wird von ganz anderen im Verhältnis leichteren Schwierigkeiten geprägt. Die Vorteile der Szene zu nutzen, bin ich seit jungen Jahren als Student gewohnt. Auffallend ist aber das mit dem Internet die Szene sich verändert hat, da ich durchaus noch einige Jahre vor dem Aufkommen des Internets die Szene kennenlernen durfte.


    Eigentlich müßten hierzu einmal soziologische Studien gemacht werden, wie das Internet und die Neuen Medien die homosexuelle Szene massiv zum Guten und zum Schlechten verändert haben. Und diese Veränderung dürfte auch Bruno Gmünders Unternehmen und sein Leben der letzten Jahre stark beeinflusst haben.
  • 18.06.2011 12:25 Uhr

    von Paula:

    Das dürfte für die zahlreiche linke Leserschaft von queer.de ein schwerer Schlag sein. Rubrik: Homo-Gurke.
  • 18.06.2011 12:03 Uhr

    von Nico:

    "also vor AIDS" - ne, davor gab's AIDS noch nicht. Das ist dann in einer lauen Sommernacht einfach irgendwann vom Himmel gefallen.

    Und: Ist mir doch egal, ob unser Kanzler schwul ist oder nicht?! Er sollte n guten Job machen und nicht so schmierig wie Westerwelle sein, wobei das kaum etwas damit zu tun haben dürfte dass er homosexuell ist.
  • 18.06.2011 11:44 Uhr

    von nice.guy.eddie:

    "Die Linken missbrauchen dich immer, als Köder, als Verräter"
    "In wesentlichen Punkten haben sie die Schwulen im Stich gelassen"
    Die schwule Community sei sehr menschlich, "nicht so wie bei den Linken, verzehrend, brutal und gehässig."

    Was soll das heißen, geht es auch etwas expliziter? Von welcher "Linken" ist den hier die rede.

    "Ich finde den Artikel einfach nur kraftlos, voreingenommen und in wesentlichen Punkten ohne Aussage."
  • 18.06.2011 11:05 Uhr

    von G. Hänge-Gülden:

    Schwulenaktivisten würden so viel mehr erreichen, wenn sie nicht ausnahmslos dieses tragisch-lachhafte an den Tag legten, wie sonst nur Modelleisenbahner in ihren späten Vierzigern.
  • 18.06.2011 10:38 Uhr

    von Paria:

    Es soll ja auch Schwule geben, die einen ganz normalen Job haben, ohne ständig ihre Sexualität vor sich her zu tragen. Die werden dann auch für ihre berufliche Leistung respektiert und sind vielleicht zufriedener. Vielleicht sollte es Herr Gmünder mal damit versuchen.

    "Wir hatten Sex zur Begrüßung, zum Abschied und dazwischen auch."
    Wenn's ihm natürlich nur darum geht, könnte ich ihm auch ein Gewerbe empfehlen...
  • 18.06.2011 09:49 Uhr

    von Auch Schwul:

    Mann O Mann TAZ!!

    Ich halte es für eine absurde Idee, dass Sie Herrn Gmünder soviel Aufmerksamkeit schenkt. Wer hatten deenn diese Idee? Euer Berufsschwuler JF?

    B. Gmünder und sein Verlag sind für die schwule Bewegung der Jetzt-Zeit aber sowas von irrelevant. Auch bereits als ich vor 25 Jahren mein Coming Out hatte, habe ich um Bücher von Bruno Gmünder einen Bogen gemacht: Die Titel in der Regel: Schmierig, niveaulos und schwule Klischees bedienend. Daran hat sich nichts geändert. Warum soll ich mir Aussagen von diesem Geschäftsmann anhören?

    Allein Schon seine Aussagen in Eurem Artikel sind oberflächlich und stereotyp "Wir hatten Sex zur Begrüßung ..." (Gähn!!), Wowereit wird nie Kanzler (Oh Gott). Das Interview werde ich mir echtn nicht durchlsen.

    Naja und die Taz:
    Als Schwuler weiss ich das natürlich alles - Als Nichtschwuler könnte ich denken, dieser Mann und sein schmieriger Verlag wären irgendwie repräsentativ. Das ist aber nicht so. Es wäre Eure journalistische Pflicht, das für die Leser auch so korrekt einzuordnen.
  • 18.06.2011 09:39 Uhr

    von alabasta:

    Schwul und links geht sehr wohl. Wenn Herr Gmünder eine andere Meinung dazu hat dann ist das seine Privatsache. Sicher wird die schwul-lesbische Gemeinde oft als politisches Feigenblatt verwendet - auch von den Linken aber die machen sich zumindest die Mühe darüber zu diskutieren und haben sich für die Rechte von LSBT eingesetzt. Aber Herr Gmünder ist/war Geschäftsmann und sieht in erster Linie seine eigenen Interessen. Er kann aber nicht für die ganze Community sprechen.
  • 18.06.2011 09:08 Uhr

    von Tortes:

    Ob die Gaycomunity wirklich so menschlich ist, wie Gmünder beschreibt, wage ich doch sehr zu bezweifeln.
    Ich habe sie eher als arrogant, eingebildet, oberflächlich, nur auf Oberflächlichkeiten bedacht erlebt. Ich habe mich dann in meinen besten Jugendjahren wieder von ihr abgewendet, so viel Verlogenheit, das ging einfach nicht !
    Was politisch links anbetrifft, ich bin homosexuell und links, und ich kann das bestens miteinander vereinbaren !
    Das Problem Gmünders scheint wohl eher die Offenheit vieler Linker zu sein, offen zu sagen, was sie denken.
    Ein absolutes "No Go", die auf Scheinheiligkeit bedachte Gaycomunity kann so etwas überhaupt nicht haben.
  • 18.06.2011 08:41 Uhr

    von docvonstock:

    Ich weiß nicht in welcher Welt der Herr Gmünder eigentlich lebt. Wahrscheinlich in der künstlichen rosaroten Welt der hedonististischen Schwuppen mit FDP-Mitgliedsbuch.

    Wenn man bedenkt, dass Männer im KZ gesessen haben und dort misshandelt und getötet worden sind, weil sie homosexuell waren, dann sollte man erwarten, dass diese "Community" eigentlich den menschlichen Umgang miteinander auf ihrem Banner festgeschrieben haben müssten. Aber keine Gemeinschaft betreibt solch eine Selektion und Diskriminierung wie die schwule Community. Alte und Arme sind praktisch lebensunwert, weil sie nicht den ästhetischen Ansprüchen eines immer jungen Dorian Gray genügen. Lediglich als Sponsoren für jugendliche Lover werden sie geduldet und mitleidig belächelt. Kein Wunder, dass als Todesursache die Alkoholkrankheit an 2. Stelle steht.

    Der Herr Gmünder gehört, wie so andere Edeltunten, zu einer wohlhabenden Kaste, die in sich abgeschlossen ist. Das ist sein gutes Recht. Nur stünde es ihm dann auch an, wenn er seine eng beschränkte Weltsicht für sich behalten würde, anstatt über Dinge zu bramarbasieren, von denen er jedenfalls keine Ahnung hat. Der Herr bestätigt lediglich die negativen Klischees über Schwule. Repräsentativ ist er nicht - das glaubt er wohl nur selbst.

    Denn schwule Hartz IV-Empfänger werden seine Produkte ganz bestimmt nicht kaufen.